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Abendzeitung (München) Archiv

(Münchener Boulevardzeitung)

Aus folgenden Jahren finden Sie die Zeitung Abendzeitung (München) in unserem Archiv:

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Abendzeitung (München)

Die Abendzeitung, die auch als AZ bekannt ist, ist eine deutsche Tageszeitung mit regionalem Bezug zum Großraum München.
Das als Straßenverkaufszeitung geplante Medium wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der US-amerikanischen Militärregierung genehmigt und erschien erstmals am 16. Juni 1948.
Das Konzept, das die Macher dem neuen Presseorgan zugrunde legten, kann als durchaus ungewöhnlich betrachtet werden. Denn es sah zum einen vor, eine Tageszeitung zu publizieren, die einen deutlichen Bezug zu München aufwies und als liberal galt. Zum anderen sollte diese gekonnt den Spagat vollführen, sowohl die Leser von Boulevardzeitungen anzusprechen als auch ein intellektuell ausgerichtetes Publikum.
Für die Umsetzung dieser Herausforderung zeichnete der damalige Chefredakteur Werner Friedmann, der zuvor schon eine Lizenz für die Süddeutsche Zeitung bekommen hatte, verantwortlich. Unter seiner Leitung entstand eine Boulevardzeitung, die vor allem deshalb deutlich aus dem Bereich der Regenbogenpresse herausstach, weil sie über einen ungewöhnlich umfangreichen Kulturteil verfügte. Darin sowie in dem breiten Raum, der dem lokalen Sport eingeräumt wurde, offenbarte sich ein deutlicher Bezug zu München. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal der Abendzeitung innerhalb der Boulevardpresse offenbarte sich auch der Umfang der Artikel. So scheute die Redaktion des Blattes nicht davor zurück, Texte zu präsentieren, die deutlich länger waren als jene der Klatschblätter.

Obwohl die AZ dafür von ihrer Leserschaft sehr geschätzt wurde und sich gut am Markt behaupten konnte, scheiterte der in den 1970er Jahren durchgeführte Versuch, eine in Anlehnung an das Konkurrenzblatt Bild am Sonntag entwickelte Sonntagsausgabe der Abendzeitung zu lancieren.

In den 1980er Jahren erlangte das Abendblatt AZ über seine Rolle in der beliebten TV-Serie Kir Royal zusätzliche Beachtung. Im Zentrum der Fernsehfolgen stand die Figur des Klatschreporters Baby Schimmerlos, die nach dem Vorbild des Reporters Michael Graeter geschaffen wurde. Graeter erregte immer wieder Aufsehen mit der Veröffentlichung von Klatschgeschichten und war für seine Gesellschaftskolumnen bekannt. Seine Karriere startete 1965 mit der Anstellung bei der Abendzeitung, wo er eigenen Angaben zufolge schnell zu Deutschlands jüngstem Ressort-Chef wurde und bis 1970 verblieb.

Im neuen Jahrtausend versäumten die Macher der Abendzeitung jedoch, den Anforderungen der neuen Zeit auf dem Zeitungsmarkt in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Dadurch geriet das Medium zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Diese führten dazu, dass bereits im März 2010 mehr als ein Viertel der vorhandenen Redakteursstellen abgebaut werden musste und mündeten am 5. März 2014 schließlich in einen Insolvenzantrag.
Am 17. Juni 2014 wurde bekannt gemacht, dass der Verleger des Straubinger Tagblatts, Martin Balle, und der Rechtsanwalt Dietrich von Boetticher die Zeitung übernehmen und fortführen wollten. Dieser Plan wurde in die Tat umgesetzt und führte dazu, dass die Abendzeitung seit dem 1. Juli 2014 in einem kleineren Format und mit dem neuen Untertitel "Das Gesicht dieser Stadt" wieder erscheint.

Die Abendzeitung erscheint von montags bis samstags und hat eine Reichweite von 0,21 Mio. Lesern, die sich vor allem auf den Raum München und die angrenzenden Teile Oberbayerns erstreckt. Die Auflagenstärke liegt derzeit bei 43.818 verkauften Exemplaren (Stand 4. Quartal 2014).

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