Vorwärts Archiv

(Wochenzeitung für Politik, Kultur und Wirtschaft. Parteizeitung der SPD)

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1950er

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Vorwärts

Der Vorwärts wurde von den deutschen Sozialdemokraten im Jahre 1876 in Leipzig als Zentralorgan gegründet. Herausgegeben wurde er von Wilhelm Liebknecht, einem der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, und seinem Weggefährten Wilhelm Hasenclever. Anfangs erschien die Zeitung dreimal wöchentlich.

Interesse erregte der Vorwärts in seiner Anfangszeit unter anderem mit der Veröffentlichung einer Reihe von Artikeln, in denen sich Friedrich Engels ab 1877 kritisch mit dem antisemitischen Philosophen und Nationalökonomen Eugen Dühring auseinandersetzte. Dühring hatte zuvor seinen rassistischen "Sozialismus des arischen Volkes" entwickelt und sich scharf von Karl Marx und Ferdinand Lassalle abgegrenzt. Nachdem er immer mehr Anhänger unter den Sozialisten gewann, ersuchte Liebknecht persönlich Engels darum, Dühring etwas entgegenzusetzen. Der Plan ging auf. Engels schrittweise im Vorwärts veröffentlichte und unter Mitarbeit von Marx entstandene Streitschrift traf Dühring vernichtend. Und nicht nur das. Sie wurde später geschlossen als Anti-Dühring publiziert und gilt heute als eine der bedeutendsten Schriften des Marxismus.

Aufgrund des Sozialistengesetzes musste der Vorwärts sein Erscheinen im Jahre 1978 einstellen. In der Zeit bis zur Aufhebung des Gesetzes wurde er durch das illegal von Zürich aus vertriebene Blatt Der Sozialdemokrat ersetzt. Ab dem 1. Januar 1891 erschien die Zeitung erneut unter der Leitung von Wilhelm Liebknecht. Sie trug nun wieder den Titel Vorwärts, der von diesem Zeitpunkt an jedoch um den Zusatz "Berliner Volkszeitung, Central-Organ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" ergänzt wurde. Eine entscheidende Neuerung war, dass die Zeitung nun täglich erschien.

Im Anschluss an die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Tageszeitung ab 1933 erneut verboten. In der Zeit bis zu ihrer Wiedergründung, die am 11. September 1948 erfolgte, wurde sie zuerst vom tschechischen und später vom französischen Exil aus einmal wöchentlich unter dem Titel Neuer Vorwärts verlegt. Da sich der ursprüngliche Titel nach dem Zweiten Weltkrieg im Besitz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands befand und von dieser für die Montagsausgabe der Zeitung Neues Deutschland genutzt wurde, führte die Redaktion in den Nachkriegsjahren den Titel ihrer Exilausgabe weiter. Auch die wöchentliche Erscheinungsweise wurde vorerst beibehalten.

Seit 1955 heißt die politische Tageszeitung wieder Vorwärts und definiert sich über einen Titelzusatz als Sozialdemokratische Wochenzeitung.

Da das Blatt nicht mehr an den Erfolg seiner Anfangszeit anknüpfen konnte, wandelte es sich über die Jahre hinweg zu einem Mitgliedermagazin. Seit 1989 wird es nur noch einmal monatlich herausgegeben. Seit 2007 kann der Vorwärts an ausgewählten Verkaufsstellen auch wieder über den freien Handel bezogen werden.

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