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Prawda Archiv

(Große russische Tageszeitung)

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Prawda (Moskau)

Die Prawda ist eine russische Tageszeitung, deren Name sich mit dem Begriff "Wahrheit" übersetzen lässt.

Ihre Gründung wurde von Lenin aus dem Exil heraus betrieben – ursprünglich, um die seit 1910 verlegte und von der Obrigkeit in steter Regelmäßigkeit verbotene Wochenzeitung Swesda zu ersetzen. Die erste Ausgabe der Prawda erschien am 5. Mai des Jahres 1912 in Sankt Petersburg.

Um die staatlichen Zensurstellen in die Irre zu führen, wurden in den Anfangsjahren des Blattes nicht nur verschiedenste Personen als Herausgeber benannt, sondern auch häufig neue Namen genutzt. Diese standen jedoch meist in deutlichem Bezug zum eigentlichen Titel. Ein Beispiel dafür bildet die Einbettung des ursprünglichen Namens in einen umfangreicheren Titel. Dies war etwa im Falle des Namens gegeben, der sich mit "Weg der Wahrheit" übersetzen lässt.

Ab Sommer 1913 war Stalin Chefredakteur der Prawda. Er übte die Tätigkeit jedoch nicht lange aus, da er noch im selben Jahr in die Nähe von Turuchansk, das südlich des Polarkreises liegt, verbannt und dort bis 1917 festgehalten wurde. In den Jahren 1917 bis 1991 fungierte die Zeitung als zentrales Presseorgan des Zentralkomitees der KpdSU mit Verlagssitz in Moskau.

Wie ernst die Prawda genommen wurde, zeigt u.a. folgendes Beispiel: Während des Zweiten Weltkrieges produzierten die deutschen Streitkräfte gefälschte Ausgaben des Mediums, um die sowjetischen Soldaten zu beeinflussen.

Als die Sowjetunion im Jahr 1991 zerfiel, setzte der Niedergang des Tagesblattes ein. Zunehmende wirtschaftliche Probleme führten schließlich dazu, dass das Presseorgan im Jahr 1996 eingestellt werden musste. In den Folgejahren kam es zur Neugründung mehrerer namensgleicher Zeitungen.

Auch heute wird noch eine Zeitung gleichen Titels verlegt. Diese hat sich mittlerweile als offizielles Printorgan der Kommunistischen Partei Russlands etabliert. Die gedruckte Auflage liegt bei 100.000 Exemplaren. Ein Großteil der Ausgaben wird von Abonnenten bezogen, weitere Exemplare werden im Rahmen der Parteiarbeit kostenlos ausgegeben. Heute befindet sich die Zeitung wieder in der regierungskritischen Position, aus der heraus sie einst gegründet wurde.

Vielfach kritisiert wurde insbesondere die Rolle, welche die Prawda in der totalitären Diktatur unter Stalin spielte. So wurden oft völlig unkritisch Namen von angeblichen "Feinden des Volkes" genannt. Eine Vielzahl der Betroffenen ließen die Mächtigen daraufhin inhaftierten und oftmals hinrichten. In Anbetracht dessen ist es befremdlich, dass die heutige Redaktion bislang keine Aufarbeitung der Geschichte des Mediums vorgenommen hat. Die deutsche Tageszeitung DIE WELT merkte in diesem Zusammenhang bereits anlässlich des 100. Geburtstages der Prawda am 3. Mai 2012 an: "Im Archiv hängt heute noch ein Porträt von Stalin. Eine Büste des Diktators steht auf einem Tisch im Büro des heutigen Chefredakteurs, Boris Komotskij."

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